++ Ukraine-Krieg im Newsblog ++ Russland soll Truppen um Charkiw verstärken

Russland soll Truppen um Charkiw verstärken
13.19 Uhr: Die russische Armee schickt als Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive gepanzerte Fahrzeuge und Kanonen zur Verstärkung in die Region Charkiw im Nordkosten der Ukraine. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen am Freitag mit Verweis auf Bilder des Verteidigungsministeriums. Der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region Charkiw, Vitali Gantschew, sagte im Fernsehen, es gebe “heftige Kämpfe” in der Nähe der Stadt Balaklija, deren Rückeroberung die Ukraine am Donnerstag vermeldet hatte.
Am Donnerstag hatte Kiew gemeldet, 20 Ortschaften in der Region Charkiw zurückerobert zu haben. Die Einheiten seien 50 Kilometer weit in das feindliche Gebiet vorgedrungen, sagte der ranghohe ukrainische Militär Oleksij Gromow am Donnerstag. Die Region Charkiw ist seit den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs am 24. Februar teilweise von der russischen Armee besetzt.
Verfassungsschutz: Putins Geheimdienst beobacht Russlandreisende
13.05 Uhr: Das Bundesamt für Verfassungsschutz befürchtet, dass russische Geheimdienste verstärkt versuchen, Russlandreisende als Informanten anzuwerben. Deutsche Staatsbürger könnten künftig “härter und rücksichtsloser” durch russische Agenten “bearbeitet” werden, heißt es in einer internen Analyse der Kölner Spionageabwehr. Ziel sei es, die Reisenden als “menschliche Quellen” zu gewinnen. Dabei könnten Putins Spione auch Erpressungsmaterial – sogenannte Kompromate – einsetzen oder ihre Zielpersonen in Drucksituationen bringen, um sie zur Kooperation zu zwingen. Besonders Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen Deutschlands stehen der Analyse zufolge im Fokus der russischen Dienste. Aber auch Privat- oder Geschäftsreisende werden von den Behörden als gefährdet eingestuft. So warnt das Auswärtige Amt Russ-landreisende ausdrücklich vor der Nutzung sozialer Medien: “Kritische Äußerungen zu ak-tuellen politischen Entwicklungen” könnten “mit unberechenbaren persönlichen Risiken verbunden” sein. In Moskau sei es bereits es zu Polizeikontrollen gekommen, bei denen Mobiltelefone nach Äußerungen in Messenger-Diensten und Social Media durchsucht wurden.
Bericht: Hunderte Milliarden für Wiederaufbau der Ukraine nötig
13 Uhr: Der Krieg in der Ukraine hat allein in den ersten etwas mehr als drei Monaten einen Schaden von mindestens 97 Milliarden US-Dollar (rund 96,4 Milliarden Euro) verursacht. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der ukrainischen Regierung, der Weltbank und der Europäischen Kommission hervor, der am Freitag veröffentlicht wurde. Als Grundlage für die Berechnungen wurde der Zeitraum vom Beginn des Krieges am 24. Februar bis zum 1. Juni herangezogen. Die am stärksten betroffenen Sektoren sind demnach der Wohnungsbau (40 Prozent), das Transportwesen (31 Prozent) sowie der Handel und die Industrie (10 Prozent). Als am stärksten beschädigt gelten die Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw.
Die in diesem Zeitraum durch den Krieg entstandenen finanziellen Verluste werden mit fast 252 Milliarden US-Dollar (250,3 Milliarden US-Dollar) angegeben. Der hohe Betrag kommt zustande, weil die Verluste eines Sektors andere Sektoren beeinflussen. Zum Beispiel wirke sich der Rückgang bei der landwirtschaftlichen Produktion auf den Transportbedarf aus, der Verlust von Elektrizität beeinträchtige Handel und Industrie, heißt es in dem Bericht.
Erdoğan und Putin treffen sich nächste Woche
12.21 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin wird dem russischen Präsidialamt zufolge in der kommenden Woche mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan die Umsetzung des Getreideabkommens besprechen. Ein Treffen der beiden Präsidenten ist in Usbekistan geplant. Putin und Erdoğan hatten die von den Vereinten Nationen und auch der Türkei vermittelte Vereinbarung kritisiert. Putin zufolge wurden Russland und ärmere Länder betrogen. Deshalb strebe er vor einer möglichen Verlängerung im November Änderungen an. Erdoğan sagt laut dem Sender Habertürk, er werde sich dafür einsetzen, dass russische Güter durch den in dem Getreideabkommen vereinbarten Schwarzmeer-Korridor verschifft werden können. Getreide und andere Waren aus Russland würden armen Ländern ihrer schwierigen Situation helfen, sagt Erdoğan dem Sender zufolge zu Journalisten.
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